Für künftige Marsforscher stellt sich auch das Problem der Navigation. Mit den von Zubrin vorgeschlagen Mars-Rover können Ausflüge und Untersuchungen in mehreren hundert Kilometern Abstand vom Landepunkt erfolgen. Wie in den grossen Wüsten auf der Erde kann aber der Verlust der Orientierung auch in den gewaltigen Marswüsten den Tod bedeuten. Obwohl recht gute Karten von der Oberfläche existieren, genügen diese zur genauen Ortsbestimmung nicht. Welche anderen Möglichkeiten bieten sich nun einem Team auf dem Mars?
Die einfachste Lösung wäre die Verwendung eines Magnet-Kompass, wie er auf der Erde seit Jahrhunderten gebräuchlich ist. Leider hat der Mars so gut wie kein Magnetfeld. Kompasse funktionieren also nicht. Der Raumfahrttechniker denkt natürlich sofort an ein System von Satelliten, wie es auf der Erde mit GPS existiert. Jeder Satellit enthält einen Sender. Mit Hilfe eines Empfängers am Boden kann aus der unterschiedlichen Laufzeit der Funksignale die genaue Position berechnet werden. Solche Systeme liefern Daten, die bis auf wenige Meter genau sind. Da ein GPS aber eine ganze Reihe von Satelliten erfordert, ist es eine extrem teure Angelegenheit. Ausserdem: Was wenn Satellit, Roverempfänger oder Rovercomputer ausfallen?
Die wahrscheinlich beste (und auch günstigste) Lösung für Marsforscher ist auf der Erde ebenfalls seit Jahrhunderten in Gebrauch: Astronavigation! Dabei wird mit Hilfe der Sterne, der Sonne, einer genauen Uhr, einem Sextanten und einem Almanach die Position bestimmt. Der Almanach enthält die genauen Zeiten von Sonnenauf- und Untergang auf dem Nullmeridian des Planeten. Dieses System wird auf dem Mars noch dadurch erleichtert, dass der Himmel nicht so häufig wie bei uns durch Wolken und Nebel verhangen ist. Ausserdem verfügt der Mars mit Phobos und Deimos über zwei schnell umlaufende Monde, die ebenfalls zu Positionsbestimmung hinzugezogen werden können. Für einen geübten Navigator wäre es mit etwas Rechenaufwand ein leichtes, den genauen Aufenthaltsort zu bestimmen.